Auswandern nach Uruguay

Uruguay befindet sich in Südamerika und grenzt an Brasilien und Argentinien. Das kleinste südamerikanische Land hat einen Seezugang am Atlantischen Ozean. Der für Uruguay wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Die meisten Betriebe arbeiten auf eine sehr extensive Weise und halten ihr Vieh auf der Weide. Die meisten durchaus großen landwirtschaftlichen Betriebe Uruguays beschäftigen sich mit der Rinderzucht, bei den Feldfrüchten ist in erster Linie der Anbau von Mais, Tomaten, Zuckerrohr und Zuckerrüben zu nennen. Der in Uruguay angebaute Wein hat eine sehr gute Qualität, auf Grund der geringen Anbaumenge wird er aber kaum exportiert.

Das Klima in Uruguay ist grundsätzlich durch warmes Wetter geprägt, zu Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kommt es nur selten, die Niederschläge fallen weitgehend gleichmäßig. Sehr ungewöhnlich für ein südamerikanisches Land ist, dass die katholische Kirche in Uruguay so gut wie keinen Einfluss besitzt und dass überdurchschnittlich viele Bewohner des Landes keiner Konfession angehören.

Uruguay gehört zu den wenigen Ländern, welche das Recht auf die Einwanderung ausdrücklich in ihrer Verfassung verankert haben. Die Bestimmungen sind im Jahr 2010 jedoch deutlich strenger als in der Vergangenheit, insbesondere werden als Einkommen nur noch bestimmte Einnahmen anerkannt. Bei diesen handelt es sich um Löhne und Gehälter von in Uruguay ansässigen Firmen sowie um Renten. Nicht mehr akzeptiert werden Einnahmen aus ausländischem Immobilienbesitz oder Beteiligungen an Unternehmen sowie durch für ausländische Firmen gezahlte Vergütungen. Das für die Einwanderung erforderliche monatliche Mindesteinkommen beträgt den Gegenwert von 500 US-Dollar und reicht sowohl für das Einreisevisum zugunsten einer Einzelperson als auch für die Einwanderung einer kompletten Familie aus.

Wie international üblich, muss ein solches bei einem Umzug nach Uruguay auf Grund einer Eheschließung nicht nachgewiesen werden, wenn der Ehepartner für den Lebensunterhalt sorgen kann. Da das Recht auf Eheschließung international als Grund für eine Auswanderung anerkannt ist, sind in diesem Fall auch weitere Erleichterungen möglich, die im Einzelfall mit der Botschaft Uruguays abzuklären sind. Neben dem Einkommensnachweis ist ein polizeiliches Führungszeugnis aus jedem Land vorzulegen, in welchem der Antragsteller eines Visums für die dauerhafte Einreise während der letzten fünf Jahre gelebt hat.

Des Weiteren sind für die Ausstellung eines Gesundheitszeugnisses umfangreiche Untersuchungen erforderlich, auch eine Tetanusimpfung wird verlangt. Der Antrag auf das Visum für die dauerhafte Einreise nach Uruguay erfolgt bei einem persönlichen Gespräch in der Botschaft oder einem Konsulat, wobei alle volljährigen Familienmitglieder anwesend sein müssen. Das Recht auf die uruguayische Staatsangehörigkeit wird nach fünf legalen Aufenthaltsjahren erworben, für Ehepartner oder Eltern eines dort geborenen Kindes bereits nach drei Jahren. Alle in Uruguay geborenen Kinder erhalten automatisch die Staatsangehörigkeit Uruguays. Eine doppelte Staatsangehörigkeit ist ausdrücklich erlaubt.

Bei der Cedula de Identiad (Identitätsnachweis) handelt es sich um ein dem Personalausweis ähnliches Dokument, welches unabhängig von der Staatsangehörigkeit allen in Uruguay lebenden Personen ausgehändigt wird. Die Cedula dient zugleich als Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Als Dokument für den Grenzübertritt wird sie von Bolivien, Paraguay, Brasilien, Chile und Argentinien anerkannt, deutsche Staatsbürger können in diese Länder aber auch mit ihrem Reisepass einreisen. Gültig ist die Karte für Ausländer drei Jahre, lediglich die erste Cedula wird mit einer Gültigkeitsdauer von lediglich einem Jahr ausgestellt.

Arbeiten in Uruguay

Die Annahme eines Arbeitsplatzes in Uruguay ist ohne Einschränkungen möglich, am häufigsten angeboten werden Stellen in der Landwirtschaft. Eine entsprechende Ausbildung ist nützlich, allerdings nicht zwingend erforderlich. Des Weiteren werden Softwareentwickler dringend gesucht. Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist Einwanderern ohne Einschränkungen gestattet. Gute spanische Sprachkenntnisse sind für das Arbeiten in Uruguay naturgemäß unabdingbar, die Besonderheiten der Sprache in Südamerika lassen sich leicht vor Ort erlernen.

Ein Grund dafür, dass im Ausland erzieltes Einkommen in Uruguay für die Einwanderung nicht anerkannt wird, liegt darin, dass dieses nicht versteuert werden muss. Neben dem in Uruguay erzielten Gehalt dürfen natürlich weitere Einnahmen erzielt werden; wer zum Beispiel für ein ausländisches Unternehmen im Internet handelt, zahlt dafür in Uruguay keine Steuern, während die meisten europäischen Staaten das Wohnsitzprinzip anwenden, so dass auch am Sitz des Unternehmens keine Steuerpflicht besteht. Der steuerliche Höchstsatz in Uruguay beläuft sich auf 25 Prozent (Stand 2010).

Palacio Salvo in Montevideo, Uruguay

Leben in Uruguay

Sowohl die Löhne als auch die Lebenshaltungskosten sind in Uruguay geringer als in Deutschland. Die medizinische Versorgung ist sehr gut, wobei die Krankenkassen anders als in Deutschland funktionieren. Bei einer Mutalista handelt es sich um eine Gesellschaft, welche eigene Ärzte beschäftigt und eigene Kliniken betreibt. Im Krankheitsfall kann jede beliebige Einrichtung der für eine Mitgliedschaft gewählten Mutalista aufgesucht werden. Der Besuch eines Arztes oder eines Krankenhauses einer anderen Krankenkasse muss selbst bezahlt werden, sofern nicht im Einzelfall ein Kooperationsabkommen besteht. Als Alternative steht das kostenlose staatliche Gesundheitswesen zur Verfügung, welches jedoch sehr schlecht ausgestattet ist.

Wer nahe der Grenze zu Brasilien wohnt, sollte neben Spanisch auch etwas Portuñol erlernen, da diese Sprache in der entsprechenden Region im Privatleben überwiegend verwendet wird. Portuñol ist eine Mischsprache aus Spanisch und Portugiesisch. Für Reisen innerhalb Uruguays wird neben dem eigenen PKW überwiegend der Fernreisebus benutzt. Bahnstrecken werden außerhalb des Ballungsraumes um Montevideo fast nur für den Güterverkehr verwendet, die Reaktivierung einiger Fernstrecken für den Personenverkehr ist geplant.

Weitere Informationen über Uruguay

Konsulat von Uruguay Webseite des Konsulats von Uruguay in Frankfurt am Main
Deutsche Botschaft Montevideo Webseite der Deutschen Botschaft in Montevideo/Uruguay